Im Rahmen des Jahrestreffens der ProcessNet-Fachgruppe Mehrphasenströmungen in Fulda wurde am 24.03.2014 der Johannes Möller-Preis 2014 an

Dr.-Ing. Christian Lübbert

für seine Dissertation „Zur Charakterisierung des gequenchten Zustandes im Elektroabscheider“ verliehen. Christian Lübbert hat diese Arbeit bei Herrn Prof. Dr.Ing. Ulrich Riebel am Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität durchgeführt.

Die Dissertation von Herrn Dr. Lübbert befasst sich mit dem Corona-Quenching im Elektroabscheider. Es handelt sich hierbei um eine starke Reduzierung der Stromaufnahme, die bei hohen Aerosolkonzentrationen auftritt und typischerweise mit erhöhten Partikelemissionen einhergeht.

Mit dem innovativen Ansatz, die Kinetik der Teilchenabscheidung im gequenchten Zustand zu berechnen, leitet er zunächst ein einfaches analytisches Modell zur Berechnung der Dauer des gequenchten Zustandes ab. Unter Berücksichtigung der Ionentransmission und der Partikelaufladung im gequenchten Abscheider gelingt es ihm dann, die Sromaufnahme als Funktion der mittleren Partikelladung bzw. der Verweilzeit weitgehend analytisch zu berechnen. In der Simulation durch ein eindimensionales Modell werden die Zustandsgrößen des Aerosols, die Ionenraumladung und die Aufladungskinetik detailliert berücksichtigt. Messungen in einem von ihm entwickelten Kreislauf-Elektroabscheider und einem kontinuierlich betriebenen Abscheider bestätigen die hohe Qualität der Modellierung.

Herr Dr. Lübbert hat in der vorgelegten Dissertation das komplexe Thema des gequenchten Zustandes in einem Elektroabscheider in originärer und beeindruckender Weise behandelt. Seine Arbeit erlaubt erstmals eine zuverlässige Auslegung von Elektroabscheidern in diesem Einsatzbereich.

moellerstiftung_preis2014

v.l.n.r. Prof. Dr.- Ing. Karl Sommer (Kuratorium der Möller-Stiftung, TU München), Dr.-Ing. Hermann Möller (Stifter des Preises), Maike Toivonen (Vorstandsvorsitzende der Möller-Stiftung), Dr.-Ing. Christian Lübbert (Preisträger), Prof. Dr.-Ing. Ulrich Riebel (Doktorvater, TU Cottbus)