Der Johannes Möller Preis 2021 wurde aufgrund der COVID19-Reisebeschränkungen im Rahmen des im März 2021 online durchgeführten Jahrestreffens der ProcessNet-Fachgruppe „Agglomerations- und Schüttguttechnik“ verliehen.

Dies fand gemeinsam als offizielle Preisverleihung mit der letztjährigen Preisträgerin
Frau Dr.-Ing. Swantje Pietsch statt, da im letzten Jahr die Tagung und damit die Preisübergabe ersatzlos abgesagt wurde.

Der diesjährige Preisträger

Herr Dr.-Ing. Sebastian Melzig

erhielt die Auszeichnung für seine Promotionsarbeit mit dem Thema „Fällung und Trocknung von Wirkstoffnanopartikeln im Labor- und Mikromaßstab“, welche er an der Technischen Universität Braunschweig unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade angefertigt hat.

Im Rahmen seiner pharmaverfahrenstechnischen Forschung wurde eine durchgehende Prozesskette entwickelt und untersucht, mit der schwer wasserlösliche Wirkstoffe zunächst in eine Partikelform, die eine hohe Bioverfügbarkeit im Körper gewährleisten, gebracht und anschließend zu wirksamen und insbesondere auch individualisierten Arzneimitteln weiterverarbeitet werden können. Die Freisetzungsprofile der Arzneimittel können hierbei durch die Formulierung gezielt gesteuert werden.

Ausgehend von einer Fällung schwer wasserlöslicher Wirkstoffe und deren Prozessintegration in ein Hochdruck-Mikrosystem wurden die so hergestellten Wirkstoffnanopartikel anschließend sowohl mit wasserlöslichen als auch dispersen Matrixmaterialien über eine Sprühtrocknung in eine langzeitstabile, feste Form überführt und schließlich zu Tabletten gepresst bzw. zu Kapseln verarbeitet. Hierbei wurden die einzelnen Prozesse tiefgehend systematisch untersucht, ganz neue Verfahren sowie Formulierungs- und Prozessstrategien entwickelt und zahlreiche Prozess-Struktur-Eigenschafts-Beziehungen ermittelt.

 

Dr.-Ing. Sebastian Melzig (links) | Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade (rechts) | Fotos: iPAT (Institut für Partikeltechnik, TUBraunschweig)

 

Dr.-Ing. Swantje Pietsch (links) | Prof. Dr.-Ing. Stefan Heinrich (rechts) | Fotos: SPE (Institut für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie, TUHH)