Johannes Möller-Preis 2025
Der Johannes Möller Preis 2025 wurde im Rahmen des Jahrestreffens der DECHEMA/VDI-Fachgruppen Agglomerations- und Schüttguttechnik sowie Trocknungstechnik in Friedrichshafen verliehen.
Herr Dr.-Ing. Malte Stodt
erhielt die mit 5.000 EUR dotierte Auszeichnung für seine Doktorarbeit zum Thema „Laser Diagnostics in Spray Flame Mixing Processes during the Synthesis of Metal Oxide Nanoparticles ”, die er an der Universität Bremen verfasst hat.
Sein Doktorvater ist Prof. Dr.-Ing. Udo Fritsching vom Fachbereich der Produktionstechnik – Particles & Process Engineering der Universität Bremen, Zweitgutachter war Prof. Martin Sommerfeld von der Otto von Muericke Universität Magdeburg.
Spezialanwendungen von Materialien wie in Batterien und Brennstoffzellen, in Gassensoren, in der Katalyse oder als Trägermaterialien in der Medizin und in Pflegeprodukten erfordern die gezielte Produktion von nanoskaligen Produkten mit definierter Partikelgröße, Kristallinität, Komposition, Morphologie etc.
Insbesondere die Flammensprühpyrolyse eignet sich gut zur Herstellung maßgeschneiderter nanoskaliger Produkte und wird schon lange auch im industriellen Maßstab eingesetzt. Obwohl der Prozess der Flammensynthese technisch gut ausgereift ist und ein umfassendes empirisches Know-How besteht, sind dennoch die chemo-physikalischen Prozessschritte derart komplex, dass die Mechanismen noch immer nicht vollständig verstanden sind.
Malte Stodt hat mit seiner Dissertation essenziell zum verbesserten Prozessverständnis beigetragen. Mit einer großen Bandbreite komplexer optischer und laseroptischer Prozess- und Partikelmesstechniken hat er die Prozessschritte detailliert untersucht: die Precursor-Lösungs-Zerstäubung, die Tropfenverdampfung und Flammbildung, die Mischzone von Tropfen und Gas und die Partikelbildung.
Besonders bemerkenswert ist der erstmals gelungene Nachweis von sogenannten Mikroexplosionen von Tröpfchen mittels High-Speed Shadowgraphy Imaging und ihrem gravierenden Einfluss auf die Partikelbildungsprozesse. Ergänzt durch orts- und zeitaufgelöste Informationen zu Tropfen- und Gasgeschwindigkeiten und Mischungsintensitäten sowie der Erkenntnis, dass bei der Sprayausbildung eine zeitlichen Selbstähnlichkeit gegeben ist, können nun wichtige Mechanismen der Reaktion und Partikelbildung besser erklärt und gesteuert werden.
Somit enthält die Dissertation von Malte Stodt wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung der Flammensprühpyrolyse für eine gezielte und kostenoptimierte Produktion von maßgeschneiderten und qualitativ hochwertigen Partikelsystemen.

v.l.n.r.: Prof. Dr.-Ing. Udo Fritsching (Doktorvater), Dr.-Ing. Malte Stodt (Preisträger), Dr. Heike Mühlenweg (Kuratoriumsvorsitzende Möller Stiftung), Maike Toivonen (Vorstandsvorsitzende Möller Stiftung)
Foto: Möller-Stiftung